Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Lebensraum Wald Der Wald als Lebensraum vieler Tierarten Für die Zusammensetzung der Lebensgemeinschaft eines Biotops, die Biozönose, spielen die Wechselbeziehungen zwischen den Lebewesen eine wichtige Rolle. So haben beispielsweise Borkenkäfer (siehe S. 70) natürliche Feinde, wie Spechte und Buntkäfer ( Abb. 2). Können sich die Borkenkäfer massenhaft vermehren, haben die Spechte und die Buntkäfer ein Riesenangebot an Nahrung. Dadurch können sie mehr Junge aufziehen, wodurch sich auch die Zahl an Spechten und Buntkäfern erhöht. Mehr Spechte und Buntkäfer können dann aber mehr Borkenkäfer fressen, wodurch die Zahl an Borkenkäfern abnimmt. In der Folge gibt es auch wieder weniger Spechte und Buntkäfer. Die Zahl der Spechte und Buntkäfer hängt ua. von der Zahl der Borkenkäfer ab und umgekehrt. Tiere und ihre natürlichen Feinde stehen in einem biologischen Gleichgewicht. Eine Tierart hat meistens mehrere natürliche Feinde und die Feinde selbst haben auch wieder natürliche Feinde. Außerdem beeinflusst das Wetter die Zahl der Nachkommenschaft. Es herrschen damit vielfältige Wechselbeziehungen im Ökosystem Wald. Je mehr Wechselbeziehungen es gibt, desto stabiler ist das biologische Gleichgewicht. 2 Bewohner der verschiedenen Waldstockwerke Baummarder legen Nester in Baumhöhlen an. Sie ernähren sich von kleinen Säugetieren, Vögeln und deren Eiern, Reptilien, Fröschen, Schnecken, Insekten und auch Aas. Im Spätsommer und Herbst werden auch Früchte gefressen. Der Eichelhäher ernährt sich von Insekten und deren Larven, von Vogeleiern und Jungvögeln. Er frisst aber auch Eicheln, Bucheckern und Beeren. Sein Nest baut er auf Waldbäumen in einer Höhe bis maximal zehn Metern. Der Ameisenbuntkäfer ernährt sich von Insekten. Sie erbeuten ua. auch Borkenkäfer und sind somit forstwirtschaftlich wichtige Nützlinge. Waldmäuse ernähren sich von Insektenlarven, Regenwürmern und grünen Pflanzenteilen. Regenwürmer ziehen abgefallene Blätter und anderes Pflanzenmaterial in ihre Gänge und ernähren sich von den Pflanzenresten. Sie leisten damit einen Beitrag zur Zersetzung der „Naturabfälle“. Mikroorganismen im Boden bauen organische Stoffe zu Mineralstoffen ab. (Mikroskopaufnahme) Der 5mm kleine Fichtenborkenkäfer (Nahaufnahme) legt seine Eier in die Rinde der Fichten. Die Larven ernähren sich von Bastgewebe. Der Buntspecht ernährt sich hauptsächlich von Insekten und Insektenlarven, die er mit seinem kräftigen Schnabel unter der Borke hervorholt. Eichhörnchen ernähren sich unter anderem von Haselnüssen, Bucheckern und Fichtensamen. Ihre Nester, die Kobel, bauen sie in Astgabelungen. Der Uhu begibt sich in der Nacht auf Jagd. Er sucht sein Revier dicht oberhalb des Bodens ab. In Wipfelhöhe sucht er aber auch nach Vögeln, die in den Bäumen ruhen oder durch ihn aufgeschreckt in der Nacht auffliegen. Biotop bestimmter Lebensraum, zB Wald, See, Wiese bios (griech.) = Leben, topos (griech.) = Ort Biozönose koinos (griech.) = gemeinsam biologisches Gleichgewicht Zusammensetzung eines Ökosystems, bei dem die Arten und das Verhältnis von Produzenten, Konsumenten und Destruenten relativ gleich bleiben. 64 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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