Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Lebensraum Wald 5 Rote Waldameise Ameisen sind die „Polizei des Waldes“ Im Kampf gegen schädliche Waldinsekten ist die Rote Waldameise sehr nützlich. Die bis zu einen Zentimeter großen Tiere ernähren sich v. a. von Insekten und deren Larven, von Raupen, Spinnentieren und Aas. An einem schönen Sommertag werden bis zu 100 000 Insekten, darunter auch viele Waldschädlinge, in ein großes Nest eingebracht. Ameisen spielen somit bei der biologischen Schädlingsbekämpfung eine wichtige Rolle. Ameisen sind staatenbildende Insekten Rote Waldameisen leben in Staaten, die oft mehrere Hunderttausend Tiere umfassen. Die Mehrzahl der Tiere sind Arbeiterinnen. Das sind unfruchtbare Weibchen, die mit dem Nestbau, der Aufzucht der Jungen, der Nahrungssuche und dem Bewachen des Nestes beschäftigt sind. Ameisennester bestehen aus einem Hügel aus kleinen Zweigen, Tannennadeln und Blättern. Sie reichen manchmal bis zu zwei Meter in die Tiefe und weisen in ihrem Inneren Gänge und Kammern auf. Die Nesteingänge sind bei warmem Wetter offen. Bei kaltem Wetter werden sie von den Arbeiterinnen verschlossen. 6 Nest der Roten Waldameise 7 Ameisenhügel (Längsschnitt; Schema) 8 Entwicklung der Roten Waldameise 9 Rote Waldameisen mit Larven Im Ameisenstaat gibt es viele Königinnen Im Gegensatz zum Bienenstaat gibt es im Ameisenstaat mehrere Hundert Königinnen. Es sind fruchtbare Weibchen, die nur zur Begattungszeit Flügel tragen. In dieser Zeit gibt es auch geflügelte Männchen, die sich aus unbefruchteten Eiern entwickelt haben. Sie verlassen an schönen Frühsommertagen gemeinsam mit den Königinnen das Nest zum Hochzeitsflug. Der beim Hochzeitsflug aufgenommene Spermienvorrat reicht etwa zwanzig Jahre (Lebensdauer der Königin). Nach der Begattung sterben die Männchen. Die Königinnen suchen einen geeigneten Platz zum Anlegen eines Nestes. Nachdem sie ihre Flügel abgeworfen haben, bauen sie unterirdische Gänge und Nistkammern und beginnen mit der Eiablage. Ameisen durchlaufen eine vollkommene Verwandlung Aus den Eiern schlüpfen augen- und beinlose Larven (= Maden,  Abb. 9). Sie werden von den Königinnen gefüttert und wachsen schnell heran. Nach mehreren Häutungen verpuppen sich die Tiere. Die weißen Kokons werden oft fälschlicherweise als „Ameiseneier“ bezeichnet. Das Puppenstadium dauert etwa zwei Wochen. Danach schlüpfen die kleinen Arbeiterinnen. Sie werden noch einige Tage gefüttert, bis der Chitinpanzer ausgehärtet ist. Gibt es genug Arbeiterinnen, beschränken sich die Königinnen nur noch auf die Eiablage. Alle anderen Tätigkeiten übernehmen die Arbeiterinnen. Sie werden bis zu drei Jahre alt. Arbeiterin Königin Männchen Begattung Königin Männchen stirbt nach der Begattung befruchtete Eier unbefruchtete Eier wirft Flügel ab 66 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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