Begegnungen mit der Natur 2, Schulbuch

Die Pflanzenvielfalt im Wald Zwischen 1200 und 1800 Metern Seehöhe gedeihen Nadelwälder Ab etwa 1200 Metern Seehöhe dominieren Nadelbäume. Für die meisten Laubbäume ist es hier zu kalt und zu trocken. Fichten, Tannen und Lärchen prägen das Erscheinungsbild. In der Krautschicht herrscht die Heidelbeere vor. An trockenen Berghängen kommen Rot-Föhrenwälder mit der Schneeheide im Unterwuchs vor. Bei etwa 1800 Meter Seehöhe ist die Waldgrenze In den meisten Gegenden Österreichs gibt es ab etwa 1800 Metern Seehöhe keine geschlossenen Waldbestände mehr (Waldgrenze). Der Grund dafür ist, dass unter den extremen Lebensbedingungen – niedrige Temperaturen, starker Wind, steiniger Boden und Frosttrockenheit –auch die meisten Nadelbaumarten nicht mehr gedeihen können. Nur noch Lärchen, Zirben ( Abb. 88) und Latschen ( Abb. 87) sind widerstandsfähig genug. Der Boden wird bedeckt von Almrausch ( Abb. 90), Preiselbeeren und Enzian. In manchen Gegenden Österreichs liegt die Waldgrenze weit unter bzw. über 1800m, so ist sie im Bereich der Kalkalpen in Nordösterreich und ganz im Süden deutlich tiefer, während in den Zentralalpen zwischen Osttirol und dem Ötztal in 2000m Höhe noch geschlossene Zirbenwälder vorkommen. Ab etwa 2100 Metern gibt es keine Bäume mehr (Baumgrenze). Fichte, Tanne und Lärche Die Fichte ist ein so genannter Flachwurzler – die Wurzeln liegen relativ flach unter der Erde. Flachwurzler können auch in nicht tief reichendem Erdreich wurzeln. Auf lockerem Boden werden sie bei Stürmen jedoch leicht entwurzelt und umgeworfen. Tannen und Lärchen haben tief reichende Wurzeln. Solche Tiefwurzler können nur sehr tiefgründige Böden besiedeln, sind dafür aber vor Windwurf besser geschützt. Frosttrockenheit Pflanzen geben auch bei Frostwetter Wasser ab. Da im gefrorenen Boden kein Wasser zur Aufnahme zur Verfügung steht, vertrocknen sie. Zirben gehören zur Pflanzengattung der Kiefern, die an ihren relativ langen Nadeln zu erkennen ist. Zirben wachsen häufig über Felsspalten, da ihre Samen zur bevorzugten Nahrung von Tannenhähern gehören und diese in den Spalten Nahrungsvorräte für den Winter anlegen. Unter den heimischen Nadelholzarten ist das Zirbenholz das leichteste. Da es sich gut bearbeiten lässt, wird es gerne im Möbelbau und zum Schnitzen verwendet. Latschen Kiefernart, deren Stamm nicht in die Höhe, sondern auf dem Boden liegend wächst 86 Höhenstufen des Waldes 87 Latschen 88 Zirbe 1. Ermittle mithilfe des Internets die Höhenlage deines Wohnorts. 2. Begründe, warum es für die Höhe von über 1800 Metern keinen eigenen Waldtyp gibt. 3. Betrachte die Höhenstufen in Abbildung 86. Auch in Lagen unter 600m, etwa im Burgenland, werden häufig Fichten angepflanzt. Versetze dich in die Lage eines Waldbesitzers oder einer Waldbesitzerin und schreibe Argumente auf, die dafür, bzw. dagegen sprechen. Diskutiert anschließend darüber in der Klasse. Du bist dran! Felsen Schutt Baumgrenze 2100m Waldgrenze 1800m Nadelwald bis 1800m Mischwald bis 1200m Rotbuchenwald bis 800m Eichen-Hainbuchen-Wald bis 400m 89 Enzian 90 Almrausch 93 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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