Gollenz Physik 2, Schulbuch

86 51 Schallmessung Bei Aussagen über die „Stärke“ eines Schalls müssen wir zwischen der physikalischen und der subjektiv empfundenen Stärke unterscheiden. Versuch: Wir erzeugen mit Hilfe eines Lautsprechers einen bestimmten Ton. Er ist für Zuhörer umso lauter, je näher sie sich bei der Schallquelle befinden und je stärker die Lautstärke eingestellt ist. Bei diesem Versuch entstehen Verdichtungen und Verdünnungen der Luft, die zu Druckschwankungen führen. Man kann sie mit einem Mikrofon messen. Die Größe der Druckschwankungen bezeichnet man als Schalldruck. Die Stärke eines Schalls wird durch den Schalldruckpegel (kurz Schallpegel) angegeben und wird in Dezibel – abgekürzt dB – gemessen. Mit dem Schalldruck haben wir eine physikalisch messbare Größe für die „Stärke“ des Schalls gefunden. Jenen Schalldruck, bei dem man einen Schall gerade noch wahrnehmen kann, bezeichnet man als Hörschwelle. Unsere subjektive Empfindung der Schallstärke hängt jedoch außer vom Schalldruck auch von der Frequenz des Tones ab. Der sogenannte A-bewertete Schalldruckpegel in dB berücksichtigt die subjektive Wirkung des Schalls auf das menschliche Ohr. Bei seiner Messung werden z. B. die tiefen Töne gedämpft, da auch wir tiefe Töne bei gleichem Schalldruck leiser hören als hohe. Die Hörschwelle, bei der man einen Schall gerade noch wahrnehmen kann, liegt bei 2000 Hz bei 0dB, bei 1000 Hz bei ca. 4dB. Bei 130dB ist der Schallpegel so groß, dass eine Schmerzempfindung auftritt (Schmerzschwelle). Eine Zunahme um 10dB empfindet das Ohr als eine Verdoppelung der Stärke des Schallpegels (siehe Tab. 51.1, Spalte 3). Als Maß für die Stärke der subjektiven Wahrnehmung des Schalls wird die Lautstärke verwendet. Sie wird in Phon angegeben. Bei der Frequenz von 1000 Hz stimmen die Zahlenwerte für den A-bewerteten Schalldruckpegel in Dezibel und für die Lautstärke in Phon überein. Du bist dran – zeige deine Kompetenz: 51.1 Diskutiere anhand der Tabelle, welche Bereiche für dein Gehör angenehm und welche unangenehm sind. Nenne Beispiele dafür. Wie laut ist zu laut? Geräusche Dezibel dB Bezogen auf normales Sprechen Hörschwelle 0 0,03125 Blättersäuseln, 10 0,0625 leichter Regen, Rundfunkstudio 20 0,125 Flüstern 30 0,25 leises Sprechen, Bibliothek 40 0,5 normales Sprechen 50 1 TV in Zimmerlautstärke 60 2 Staubsauger, PKW 70* 4 Straßenverkehr 80* 8 Lastwagen 90* 16 Kreissäge 100* 32 Presslufthammer auf Metall 110* 64 naher Gewitterdonner 120 128 Strahltriebwerk 130 256 * gilt für 1m Abstand zur Schallquelle 51.1 Schallpegel einiger Geräusche Orchesterlautstärke Dezibel pp (pianissimo) ca. 30 dB p (piano) ca. 40 dB mf (mezzoforte) ca. 50 dB f (forte) ca. 60 dB ff (fortissimo) ca. 70 dB 51.2 Schallpegel in der Musik 51.3 Schallpegelmesser als „App“ am Smartphone Der Schalldruck hängt von der Stärke der Erregung und vom Abstand von der Schallquelle ab. Die Wirkung des Schalls auf den Menschen kann durch den A-bewerteten Schallpegel in Dezibel – dB oder auch die Lautstärke in Phon angegeben werden. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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