global 1. Geographie- und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

Anstieg des Meeresspiegels Wasser auf unserem Planeten Unser Planet Erde ist zu beinahe drei Vierteln mit Wasser bedeckt. Davon entfällt das meiste auf Salzwasser- und nur sehr wenig auf Süßwasservorkommen. Die drei Ozeane, der Pazifische, der Atlantische und der Indische Ozean, sind die größten Wasserflächen der Erde. Andere Meere, wie etwa das Mittelmeer, das Schwarze und das Rote Meer, sind ebenfalls ein Teil der Salzwasservorkommen. Das Meer steigt höher – woher kommt das Wasser? Der Meeresspiegel gibt an, wie hoch das Wasser in den Meeren steht. Dieses Maß ist nicht immer gleich. Die Gezeiten wechseln einander ab. Der Mond zieht die Wassermassen an und verursacht Ebbe und Flut (niedrigen und höheren Wasserstand) in den Meeren. Der Meeresspiegel unterliegt deshalb während der Gezeiten kurzfristigen Schwankungen. Die Höhenunterschiede der Gezeiten sind nicht bei allen Meeren gleich. Wenn in der Wissenschaft vom Anstieg des Meeresspiegels gesprochen wird, ist keine kurzzeitige Entwicklung gemeint, sondern eine langfristige Veränderung. Der Anstieg des Meeresspiegels wird durch die globale Klimaerwärmung verursacht. Wenn die Höhe des Wassers in den Meeren ansteigt, wird es dann mehr? Und: Woher kommt dieses Wasser? 1. Warmes Wasser braucht mehr Platz: Erwärmt sich die Erde, nimmt gleichzeitig auch die Temperatur des Wassers zu. Wärmere Flüssigkeiten haben ein größeres Volumen als kältere Flüssigkeiten. Das bedeutet, wärmeres Wasser braucht mehr Platz. In diesem Fall wird das Wasser also nicht mehr, sondern es dehnt sich aus und benötigt mehr Platz. Der Meeresspiegel steigt daher. 2. Das Eis schmilzt: Ein zweiter Grund für den Anstieg des Meeresspiegels ist das Schmelzen der antarktischen Eiskappe und von Gletschern. Auch hier sind zunehmende Temperaturen die Ursache. Schmelzwasser fließt ins Meer. Dabei handelt es sich um kostbare Süßwasservorräte, die in vielen Gebieten der Erde auch als Vorrat für Trinkwasser genutzt werden. In diesem Fall wird das Wasser in den Meeren also tatsächlich mehr. Schutz vor dem Meerwasser Menschen in vielen Staaten unserer Erde werden in Zukunft vom Anstieg des Meeresspiegels betroffen sein. Die Zahl an Klimaflüchtlingen wird in Zukunft stark steigen. Der Bau von Dämmen und anderen Schutzeinrichtungen fällt Staaten im globalen Norden (M3, M4) leichter als Staaten im globalen Süden. Nicht nur die Menschen, auch die Tiere und die Pflanzenwelt sind betroffen: Korallen und andere Meeresbewohner benötigen zum Überleben bestimmte Wassertemperaturen (M5). Auch der Salzgehalt des Wassers darf nicht zu hoch oder zu niedrig sein. Bereits jetzt sterben viele Korallen ab, weil sie die veränderten Bedingungen in den Meeren nicht verkraften. Die so genannte Korallenbleiche tritt ein, wenn sich das Meerwasser zu stark erwärmt. Darauf folgt oft der Tod von Korallen. M1 Malé, die Hauptstadt der Malediven; Höhe über dem Meeresspiegel: 1 m M2 Der Stadtteil Manhattan in New York City, USA; Höhe über dem Meeresspiegel: 10 m M3 Niederländische Deltawerke, die das Land vor Sturmfluten schützen M4 Hochwasserschutz Mose in der Lagune von Venedig, Italien M5 Erwärmtes Meerwasser bewirkt die Korallenbleiche. das Volumen: Es gibt an, wie viel Raum ein Körper einnimmt. 108 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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