sprachreif 2, Schülerbuch

Tropen (griech. trepo = wenden. Die Wortbedeutung bleibt bildhaft erhalten) Synonym: Wiederholung semantisch sehr ähnlicher Wörter: Haus 1 Gebäude; Buch 1 Werk/Schmöker Tautologie: Element wird wiederholt und ist nutzlos: hinter Schloss und Riegel; voll und ganz Hendiadyoin: Zwei Elemente werden verbunden und bilden so einen neuen, oft abstrakten Begriff: Feuer und Flamme (= Leidenschaft); Hab und Gut (= Eigentum) Pleonasmus: Wort + Wort, aber ohne erweiterten Sinn: ein weißer Schimmel; ein alter Greis Onomatopoesie (Lautmalerei): Nachahmung von Geräuschen, Lauten und Klängen: Miau!; zwitschern Periphrase (Umschreibung): Nicht die Sache selbst wird genannt, sondern Attribute, die sie umschreiben: Sie ist das Zugpferd des Betriebes. Archaismus (veraltet) Kusine 1 Base; Friseur 1 Barbier Neologismus (Wortneubildungen) Buchumschlag 1 Cover; Flyer; Hipster; whatsappen; googlen Epitheton ornans (schmückendes Beiwort zwecks Eindringlichkeit): ehrlicher Dulder Odysseus Euphemismus: (Beschönigung): Tabuwörter: Satan 1 Beelzebub; oft bei Geschlechtsteilen oder Dingen, die man nicht gerne ausspricht: töten 1 entfernen, entlassen 1 freisetzen Litotes: Untertreibung durch Verneinung des Gegenteils: Er ist nicht unfesch; Nicht uninteressant! Paradoxon: Scheinwiderspruch, der unsinnig erscheint, aber eine höhere Wahrheit birgt: Weniger ist mehr. In den Naturwissenschaften gibt es viele Paradoxa, wie z. B. das Henne-Ei-Paradoxon oder auch die gleichzeitig tote und lebendige Schrödingers Katze. Hysteron proteron: „Das Spätere als Früheres“: Ihr Mann ist tot und lässt Sie grüßen! (Goethe: Faust I) Emphase: Nachdrücklichkeit der Aussage wird betont, Wort wird um eine Bedeutung erweitert, die es eigentlich gar nicht besitzt: Was für ein Tag! Na, du hast vielleicht Probleme! Synekdoche: Zwei Begriffe werden in einem quantitativen Bereich vertauscht, teilweiser Realitätsbezug bleibt erhalten: Er hat kein Dach über dem Kopf (Dach steht hier für Wohnung, Haus); Unser täglich Brot gib uns heute (Brot = Nahrung). Metonymie (Ursache – Wirkung): Ähnlich der Synekdoche; Vertauschung von zwei Begriffen auf qualitativer Ebene, z. B. Vertauschung von Autor und Werk/Ursache und Wirkung: Da muss ich schnell im Goethe nachsehen; Maria Theresia erbaute die Gloriette. Pars pro toto: Der Amerikaner liebt seine Freiheit. Totum pro parte: Österreich fürchtet sich vor dem Virus Covid-19. Synästhesie: Unterschiedliche Sinneseindrücke werden verbunden: schreiendes Rot; ein weicher Blick Metapher: Übertragene Wortbedeutung, bei der zwei Bereiche miteinander verbunden werden, die normalerweise nichts miteinander zu tun haben. Das sprachliche Bild muss gedeutet werden. Die Sonne lacht; Staatsschiff; Das schlägt doch dem Fass den Boden aus! Hyperbel: Übertreibung der Metapher ins logisch Irreale: ein Hund mit ein Paar Augen so groß wie Mühlräder (Andersen: Das Feuerzeug) Katachrese: verblasste, „notwendige“, Metapher, um gewisse Dinge auszudrücken, weil es keine andere Möglichkeit dafür gibt: Fuß des Berges; Bart des Schlüssels; Zahn der Zeit Allegorie: Metapher auf Gedankenebene; Personifizierung von Wissensgebieten oder seelischen Eigenschaften: die neun Musen; Fortuna; Amor Oxymoron: Verbindung von widersprüchlichen Begriffen: die schwarze Milch der Frühe (Celan: Todesfuge); bittere Süße der Liebe Vergleich: Es werden zwei semantische Bereiche durch die Vergleichspartikel „wie“ oder „als“ miteinander verbunden: so schön wie Helena; so tapfer wie Achilles Gleichnis (Parabel): Wenn ein Vergleich ausgeweitet wird: Ringparabel (Lessing: Nathan der Weise) Symbol: Sinnbild; Bedeutungsträger, die eine Vorstellung bezeichnen: Peace, Victory, Mittelfinger, olympische Ringe 33 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verla s öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=