BioTOP 4, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

109 Lebensraum Stadt Besonders kleine Staubteilchen (Staubpartikel) können bis in die Lungenbläschen vordringen. Dieser sogenannte Feinstaub schädigt das Immunsystem und kann bei langer und starker Belastung auch Krebs auslösen. Gesetzliche Maßnahmen zur Senkung dieser Schadstoffe in der Luft sollen die Gesundheit von Menschen, Tieren und Pflanzen sicherstellen. Partikelfilter in Industrieanlagen und Dieselfahrzeugen sorgen dafür, dass weniger Ruß in die Luft gelangt. Die Heizungen in den Wohnungen tragen zur Luftverschmutzung bei. Gesetze bestimmen, dass auch Verbrennungsanlagen Filter für Staub und Ruß haben müssen. Außerdem müssen sie regelmäßig überprüft werden. Alte und schlecht eingestellte Heizgeräte verbrauchen sehr viel Brennstoff. Sie können auch Schadstoffe an die Umwelt abgeben und dadurch die Gesundheit gefährden. Die bei der Verbrennung von Müll entstehende Fernwärme wird in Rohren in die Häuser geliefert und erspart den Kauf eines eigenen Heizgerätes. Fernwärmeanlagen haben Abgasfilter. Wie beeinflusst die Stadt den Boden? Auf dem Land versickert der Regen nach kurzer Zeit in der Erde. Aus einem Teil entsteht Grundwasser. Einen anderen Teil nehmen die Pflanzen über die Wurzeln auf und geben ihn über ihre Blätter wieder an die Luft ab. In der Stadt ist das wegen der großen verbauten Flächen nicht möglich. Man spricht von einem versiegelten Boden. Das meiste Wasser fließt durch Kanalgitter in die Kanäle ab ( B 5). Ein kleiner Teil verdunstet auf den Straßen. Das städtische Klima ist daher trockener als das Klima des Umlandes. Durch die Bodenversiegelung kann der Boden kaum Wasser speichern. Starker, plötzlicher Regen oder große Regenmengen fließen in die Kanalisation und gelangen von dort in die Kläranlagen. Durch den Klimawandel entstehen im Sommer vermehrt heftige Unwetter. Die Kanäle können die großen Wassermassen nicht aufnehmen und es kommt zu Überflutungen. Damit der Abtransport aller Abwässer problemlos möglich ist, muss das Abwassersystem gepflegt werden. Eine Maßnahme gegen die Bodenversiegelung ist zB das Anlegen von Grünflächen. Eine andere Möglichkeit sind Pflastersteine, die das Wasser durchlassen, zB auf Parkplätzen ( B 6). Zusammenfassung Städte sind Wärmeinseln. Schadstoffe in der Luft führen zu Smog und bodennahem Ozon. Das gefährdet die Gesundheit der in der Stadt lebenden Menschen. Heizungen und Verbrennungsanlagen müssen Filter haben und regelmäßig überprüft werden. Die Böden in der Stadt sind größtenteils versiegelt. Das Klima in der Stadt ist trockener als im Umland. Regenwasser fließt in die Kanalisation ab. 1 Vergleiche die Temperaturschwankungen zwischen Stadt und Land. Suche dafür ein Temperaturdiagramm für eine Stadt und eine ländliche Umgebung. Welche Unterschiede kannst du feststellen? 2 Beantworte mithilfe des Diagramms folgende Fragen: Wo bleibt der Schnee länger liegen? Wo ist die abendliche Abkühlung stärker zu spüren? 3 Suche in deiner Wohnumgebung nach Plätzen, wo der Schnee länger liegen bleibt und die abendliche Abkühlung stärker zu spüren ist. Welche Besonderheiten kannst du an solchen Plätzen feststellen? 4 Finde Gründe dafür, dass es solche Orte auch in der Stadt geben kann. Mach mit W, E W E S Nur wenig Wasser kann versickern. Das meiste Wasser wird über Kanäle abgeleitet. B 5 Bodenversiegelung in der Stadt B 6 Wasserdurchlässige Pflastersteine wirken gegen die Bodenversiegelung. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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