BioTOP 4, Schulbuch, aktualisierte Ausgabe

122 Wirbellose Tiere im Meer Was sind Schwämme? Schwämme sind wirbellose Tiere, die am Untergrund angewachsen sind ( B 1). Die einzelnen Arten sehen ganz unterschiedlich aus. Schwämme können Röhren, Bäumchen, Kugeln und andere Formen bilden. Schwämme bestehen aus vielen einzelnen Zellen, die einen becherförmigen Hohlraum bilden ( B 2). Es gibt keine Organe. Kleine Öffnungen (Poren) führen nach außen. Der Hohlraum ist mit Zellen ausgekleidet, die Geißeln (bewegliche Fortsätze) haben. Die Zellen im Hohlraum bewegen ihre Geißeln und saugen dadurch Wasser in den Hohlraum. So bekommt der Schwamm Sauerstoff und Nahrung, zB Bakterien oder Plankton. Das Wasser tritt bei den Poren ein und fließt durch die Ausströmöffnung wieder nach außen. Die Nahrungsteilchen bleiben an den Geißeln der Zellen hängen. Schwämme zählen daher zu den sogenannten Filtrierern. In den inneren Zellschichten befinden sich nadelförmige Mineralien. Sie bilden ein Skelett. Es besteht bei den Kalkschwämmen aus Kalk und bei den Kieselschwämmen aus Kieselsäure. Dieses Skelett schützt die Schwämme vor dem Gefressenwerden. Beim Menschen kann es Hautreizungen verursachen. Viele Arten sind durch ein Gift geschützt. Schwämme können sich ungeschlechtlich durch Knospung fortpflanzen. Dabei trennen sich Teile vom Schwamm ab. Aus ihnen bilden sich neue Schwämme. Bei der geschlechtlichen Fortpflanzung geben männliche Schwämme Sperma ins Wasser ab. Es wird von weiblichen Tieren durch die Geißeln nach innen gesaugt. Die Eier werden im Hohlraum befruchtet. Die Entwicklung vom Ei bis zur Larve erfolgt bei vielen Arten im Muttertier. Die Larven verlassen dann den schützenden Hohlraum und treiben mit dem Plankton durchs Meer. Viele Arten sind lange unterwegs und daher weit verbreitet. Wenn ein Schwamm beschädigt wird, zB durch einen Anker, können die abgebrochenen Stücke unter guten Bedingungen neu aufgebaut werden. Was sind Nesseltiere? Nesseltiere sind wirbellose Tiere. Sie kommen in verschiedenen Formen und Größen vor. Im Gegensatz zu den Schwämmen haben sie Gewebe und Organe. Sie besitzen Nesselzellen, die bei Berührung ein Gift abgeben. Damit verteidigen sie sich oder lähmen ihre Beute. Seeanemonen, Quallen und Korallen sind Nesseltiere. Seeanemonen sind einzeln lebende Nesseltiere ( B 3). Sie leben in Symbiose mit Algen. Die Seeanemonen nehmen Nährstoffe auf, die die Algen herstellen. Die Algen verwerten Kohlenstoffdioxid, das die Seeanemonen abgeben. Viele Meerestiere suchen den Schutz der Seeanemonen. Da Seeanemonen nicht empfindlich gegen Wasserverschmutzungen sind, findet man sie in den seichteren Bereichen von fast allen Meeren. B 1 Ein Schwamm Hohlraum Zellen mit Geißeln Ausströmöffnung Skelettelemente Pore B 2 Körperbau eines Schwamms B 3 Die Seeanemone B 4 Die Polypen einer Koralle Arbeitsheftseite 61 Zusatzmaterial 77v4wy Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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