BioTOP 2, Schulbuch

16 Der Geruchs- und Geschmackssinn Arbeitsheftseite 8 Wie werden Gerüche wahrgenommen? Der Mensch nimmt chemische Stoffe, die in geringen Mengen in der Luft schweben, als Geruch wahr. Das ist auch möglich, wenn ihr Ursprung weit entfernt ist. Der Geruchssinn ist also ein Fernsinn. Mit dem Geruchssinn kann der Mensch bis zu 10 000 verschiedene Geruchsstoffe unterscheiden. Wenn Luft durch die Nasenlöcher eingeatmet wird, gelangt sie in die Nasenhöhle ( B 1). Diese ist innen mit einer Schleimhaut ausgekleidet, die die eingeatmete Luft erwärmt und befeuchtet. Außerdem wirkt sie als Filter für Staub und andere Teilchen in der Luft. Die Geruchsstoffe treffen auf die Riechzellen in der Riechschleimhaut. Diese werden durch die Geruchsstoffe gereizt und senden über den Riechnerv Signale an das Gehirn. Dort werden die Signale verarbeitet und vom Gehirn als Geruch wahrgenommen. Welche Bedeutung hat der Geruchssinn? Gerüche werden meist unbewusst als angenehm oder unangenehm empfunden. Die Bedeutung des Geruchssinns wird oft unterschätzt. Er spielt eine wichtige Rolle in Beziehungen, denn man kann „jemanden riechen“ oder nicht. Der Geruchssinn kann auch vor Gefahren warnen. Das können zB verdorbene Lebensmittel, ein Brand in der Nähe oder giftige Stoffe sein. Der Geruchssinn passt sich sehr schnell an Reize an. Deshalb wird ein abgestandener Geruch in ungelüfteten Räumen nach einiger Zeit nicht mehr wahrgenommen. Man wird „geruchsblind“. Der Geruchssinn kann geschädigt werden. Benzindämpfe können zB die empfindlichen Schleimhäute in der Nase angreifen. Auch bei Schnupfen ist der Geruchssinn eingeschränkt. Wie arbeitet der Geschmackssinn? Im Spiegel siehst du, dass die Oberfläche deiner Zunge rau ist. Auf ihr befinden sich viele kleine Erhebungen, die Papillen ( B 2). Im hinteren Bereich der Zunge sind sie deutlich zu erkennen. Die Papillen tragen die Geschmacksknospen. Wenn chemische Stoffe auf die Geschmacksknospen treffen, werden die darin befindlichen Sinneszellen gereizt. Daraufhin werden Signale an das Gehirn gesendet, das die Informationen verarbeitet. Der Geschmack eines Stoffes wird erst dann wahrgenommen, wenn dieser bereits sehr nahe ist, nämlich im Mund. Daher bezeichnet man den Geschmackssinn als Nahsinn. Die fünf Geschmacksqualitäten süß, salzig, bitter, sauer und umami werden unterschiedlich stark auf der Zunge wahrgenommen. Bitterer Geschmack kann als Warnung vor giftigen Stoffen dienen, zB vor giftigen Beeren. Umami bezeichnet den Geschmack fleischig und würzig (japanisch für: köstlich,  B 3). Scharf ist hingegen keine Geschmacksqualität. Lebensmittel, die scharf sind, haben auf der Zunge Schmerzreize ausgelöst. Riechschleimhaut Nasenhöhle Geruchsstoffe Riechnerv Zunge Mundhöhle Nasenlöcher Mundöffnung B 1 Lage des Geruchssinns beim Menschen Papillen Geschmacksknospe Nervenfasern B 2 Zunge mit Papillen Zusatzmaterial 29765m Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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