BioTOP 2, Schulbuch

18 Überreizung und Stress Arbeitsheftseite 9 Unsere Sinnesorgane und unser Nervensystem verarbeiten ständig Reize. Das kann zu Überreizung und Stress führen. Wie entsteht Überreizung? Normalerweise besitzt unser Gehirn einen Filter für Reize. Ein Bereich im Zwischenhirn ist dafür zuständig, Informationen von den Sinnesorganen an die Großhirnrinde weiterzuleiten. Nur die Reize, die in diesem Moment am wichtigsten sind, werden weitergeleitet. Manchmal nimmt das Gehirn mehr Reize auf, als es eigentlich kann. Dann kann es zur Überreizung kommen. Umgangssprachlich spricht man von Reizüberflutung. Überreizung kann durch alle Sinne entstehen. Der Gehörsinn kann durch Lärm und viele unterschiedliche Geräuschquellen überreizt werden (zB in einer verkehrsreichen Stadt oder in einer Menschenmenge). Der Sehsinn kann durch blinkende Lichter und viele Farben schnell überfordert werden (zB Lichteffekte bei Konzerten,  B 1). Der Geruchs-, Geschmacks- und Tastsinn kann ebenfalls betroffen sein. Wenn man sich andauernd vielen Informationen aussetzt, zB über das Handy, kann das Gehirn ebenfalls überreizen ( B 2). Welche Folgen hat Überreizung? Überreizung kann zu seelischen und körperlichen Problemen führen ( B 3). Dies passiert vor allem, wenn sie längere Zeit anhält. Zu den seelischen Problemen zählen zB Ängste oder aggressives Verhalten. Auch Erschöpfung, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen und Überforderung können die Folge sein. Bei Personen mit Vorerkrankungen, zB ADHS (AufmerksamkeitsdefizitHyperaktivitätsstörung), kann eine Überreizung bestehende Krankheitsanzeichen verstärken. So können Konzentrationsstörungen durch zu viele Reize häufiger auftreten. Was kannst du gegen Überreizung tun? Am besten beugst du Überreizung vor, indem du dich bewusst nicht zu vielen Reizen aussetzt. Pausen und das Vermeiden von Lärm können vor Überreizung schützen. Außerdem kann es hilfreich sein, sich nur auf eine Tätigkeit zu konzentrieren. Dabei hilft es, zB das Handy oder den nebenbei laufenden Fernseher abzuschalten. Unsere digitale Welt und die Informationsflut durch die Medien können zu einer Überreizung führen. Ein möglicher Umgang damit ist der sogenannte Digital Detox („digitale Entgiftung“). Darunter versteht man eine regelmäßige Auszeit von digitalen Geräten, zB einen handyfreien Tag jede Woche. Ziel des Digital Detox ist es, die Reizung der Sinnesorgane zu verringern. Man kann sich mehr auf das „wirkliche Leben“ konzentrieren. B 1 Lärm und Licht können zu Überreizung führen. B 2 Informationsflut am Handy ist ein Grund für Überreizung. B 3 Überreizung kann zu seelischen und körperlichen Problemen führen. Wenn du dich oft überfordert oder gestresst fühlst, solltest du darüber sprechen. Deine Eltern, deine Lehrerin oder dein Lehrer oder andere Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner können dir sicher weiterhelfen. Du kannst auch mit den Beraterinnen und Beratern von Rat auf Draht 147 www.rataufdraht.at darüber sprechen. Sie können dir bei Bedarf weitere Kontakte zur Verfügung stellen. Erste Hilfe Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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