BioTOP 2, Schulbuch

90 Heimische Nadelbäume Arbeitsheftseite 45 Etwa 2/3 des österreichischen Waldes wird von Nadelbäumen gebildet. Diese Bäume wachsen noch hoch oben auf den Bergen, wo Laubbäume nicht mehr wachsen können ( B 1). Nadelbäume sind auch an trockene, windige und kalte Standorte angepasst. Ihre Blätter (Nadeln) sind mit einer Wachsschicht überzogen. Die Wachsschicht ist ein Verdunstungsschutz und schützt auch vor Kälte. Nadeln haben eine kleinere Oberfläche als Laubblätter. Deshalb werden sie im Winter nicht abgeworfen. Wie ist ein Nadelbaum aufgebaut? Nadelbäume gehören zu den Nacktsamern (siehe Seite 48). Wie alle Samenpflanzen sind sie in Wurzeln und Spross gegliedert (siehe Seiten 44–45). Die Sprossachse eines Baumes wird Stamm genannt. Die Wurzeln dienen der Verankerung im Boden und der Aufnahme von Wasser und Mineralsalzen. Man unterscheidet Flach- und Tiefwurzler. Flachwurzler (zB Fichten) sind Pflanzen, deren Wurzeln nahe der Bodenoberfläche verlaufen. Das Wurzelgeflecht ist ausgedehnt, wächst aber nicht in die Tiefe. Mit ihren Wurzeln finden Flachwurzler auch dort noch Halt, wo die Erdschicht nur flach ist. Bei starkem Wind können Flachwurzler leichter entwurzelt werden und umfallen als Tiefwurzler. Tiefwurzler (zB Tannen, Rot-Föhren) können mit ihren Wurzeln Mineralsalze und Wasser auch noch aus tiefen Bodenschichten holen. Ihr Wurzelgeflecht ist nicht so ausgedehnt wie bei den Flachwurzlern, wächst aber in die Tiefe. Nadelbäume kann man an der Form der Nadeln und deren Anordnung auf den Ästen unterscheiden: Bei Tannen und Fichten wachsen die Nadeln einzeln am Ast. Bei Lärchen wachsen kleine Nadelbüschel. Bei Föhren wachsen immer zwei Nadeln nebeneinander aus dem Ast. Fichten, Tannen, Lärchen und Föhren sind einhäusig. Das bedeutet, dass auf einem Baum weibliche und männliche Blüten wachsen. Die Fichte In den heimischen Wäldern kommt die Fichte am häufigsten vor. Die Fichte wächst in Höhen von 800–1 800 m und bevorzugt ein kühles Klima. Sie ist ein Flachwurzler. Ihre kurzen Nadeln stechen ( B 2, links). Du kannst die Fichte auch an ihren Zapfen erkennen. Nach der Befruchtung drehen sich die Zapfen nach unten ( B 3). Die hängenden Zapfen werden als Ganzes abgeworfen, nachdem die Samen herausgefallen sind. Da die Fichte sehr schnell wächst, wurde sie auch an Orten angepflanzt, wo sie nicht natürlich vorkommt. An wärmeren Orten ist sie sehr empfindlich gegenüber Trockenheit. Weil sie ein Flachwurzler ist, ist sie bei Sturm anfällig für Windschäden. Werden in einem Wald nur Fichten angepflanzt (Fichtenmonokultur), können sich Schädlinge schnell ausbreiten. B 1 Ein Nadelbaum, zB eine Zirbe, im Gebirge B 2 Die Nadeln einer Fichte (links) stechen. Die Nadeln einer Tanne (rechts) stechen nicht und haben zwei Wachsstreifen an der Unterseite. B 3 Die Fichte hat hängende Zapfen. B 4 Tannenzapfen stehen aufrecht auf den Ästen (links). Wenn die Samenschuppen abgefallen sind, bleiben die leeren Spindeln über (rechts). Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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