global 7. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch

109 Demographische Entwicklungen und gesellschaftspolitische Implikationen beurteilen Arbeitsheft S. 48 Zugewanderte Menschen übernehmen Arbeiten, die kaum jemand in Österreich erledigen würde. Aber: Zugewanderte Arbeitskräfte sind eine ernste Konkurrenz auf dem österreichischen Arbeitsmarkt. Zugewanderte Menschen können oft wertvolle Facharbeiterinnen und Facharbeiter in Österreich sein. Aber: Wenn gut ausgebildete Menschen aus ihrem Herkunftsland abwandern, gehen dort oft wertvolle Arbeitskräfte verloren. Durch Zuwanderung können multikulturelle, tolerante Gesellschaften entstehen. Aber: Aufgrund der verschiedenen Kulturen der zugewanderten Menschen können Konflikte entstehen. Menschen haben in Österreich endlich Sicherheit vor Krieg und Verfolgung. Aber: Es ist unmöglich, Wirtschaftsflüchtlinge von humanitären Flüchtlingen auseinanderzuhalten. Österreich war schon immer ein Einwanderungsland. Aber: Zu starke Zuwanderung kann die nationale Identität von Österreich gefährden. Nur durch Zuwanderung ist unser Sozialsystem erhaltbar: Viel mehr Menschen zahlen ins Pensions- und Gesundheitssystem ein. Aber: Zuwanderer profitieren vom hohen Niveau der Sozialleistungen in Österreich, die es in ihrem Herkunftsland nicht gibt. Integrationsvertrag mit verpflichtenden Deutsch- und Wertekursen Im Rahmengesetz zum Integrationsgesetz wird zum einen der Integrationsbegriff definiert und ein Rechtsanspruch auf einen Deutschkurs festgelegt. Ein Integrationsvertrag sieht künftig die Verpflichtung zu Deutschkursen, Wertekursen sowie zur Annahme von Arbeit vor. Bei Verstößen gegen diese Verpflichtungen kann es zur Streichung der Mindestsicherung kommen. Derzeit befinden sich 15 000 Teilnehmer in Wertekursen. 2017 sollen 35 000 neue Deutschkursplätze geschaffen werden. Integrationsjahr für anerkannte Flüchtlinge und Asylwerber Im Zuge des Arbeitsmarkt-Integrationsgesetzes wird ein Integrationsjahr für anerkannte Flüchtlinge und Asylwerber mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit eingeführt. Dabei ist auch die Mitwirkungspflicht an Deutsch- und Wertekursen sowie die Pflicht zur gemeinnützigen Tätigkeit vorgesehen. Die entsprechende Organisation läuft über das Arbeitsmarktservice (AMS), gemeinnützige Arbeiten sollen über Zivildienstträgerorganisationen abgewickelt werden. Eine eigene Entlohnung dafür ist nicht vorgesehen. Die gemeinnützigen Tätigkeiten sind laut dem Gesetzesvorhaben durch die Mindestsicherung abgedeckt. De facto handelt es sich also um 0-Euro-Jobs. (http://volksgruppen.orf.at/diversitaet/stories/2824096/, 6. 2. 2017, abgerufen am 18. 4. 2017) M5 Integrationsgesetz 1 Erläutern Sie anhand von M1 die Bezeichnung von Österreich als „Einwanderungsland“. 2 Vergleichen Sie den aus Ihrer Sicht wahrgenommenen mit dem tatsächlichen, in M2 abgebildeten Ausländeranteil. 3 Analysieren Sie die Entwicklung des Ausländeranteils in Österreich ab 1961 anhand der beiden Abbildungen in M2 und M3. 4 Stellen Sie Größenverhältnisse zwischen den Kategorien der Zuwanderung gegenüber (M4). 5 Recherchieren Sie die aktuelle Bedeutung des Integrationsvertrags und diskutieren Sie, welche Werte Sie als essenziell für das Zusammenleben in der österreichischen Gesellschaft erachten. 6 Debattieren Sie über weitere Zuwanderung nach Österreich (M6). Suchen Sie pro These mindestens drei Pro- und Contra-Argumente. Die Klasse wird nun in drei Gruppen geteilt: Pro-, Contra- und Publikumsgruppe. Eine Probeabstimmung erfasst den Trend in der Publikumsgruppe. Die moderierende Person achtet auf fairen Austausch der Argumente. Danach wird abgestimmt und begründet, welche Gruppe überzeugender argumentiert hat. { { { " } } M6 Thesen pro und contra weitere Zuwanderung Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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