global 7. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch

23 Gesamtwirtschaftliche Leistungen und Probleme sowie Wirtschafts- und Sozialpolitik erklären Arbeitsheft S. 10 bei den Ausgaben Einsparungen vorzunehmen, ohne dass wichtige Aufgaben vernachlässigt würden. Andererseits können die Einnahmen auch nicht beliebig erhöht werden. Dies würde auf Widerstand der Interessenvertretungen stoßen und hätte auch nachteilige Effekte auf den Wirtschaftsstandort Österreich. Dadurch ist erklärbar, dass in der Vergangenheit die Ausgaben regelmäßig höher waren als die Einnahmen – es entstand ein Budgetdefizit. Dieses Defizit muss dann in der Folge über Kredite finanziert werden. Die Einnahmen des Bundes M2 zeigt die wichtigsten Einnahmequellen des Bundes. Die Verschuldung des Bundes Durch wiederholte Budgetdefizite wuchsen die Schulden der öffentlichen Hand in den vergangenen Jahrzehnten enorm an. Im Jahr 1980 lag die Staatsverschuldung der Republik Österreich noch bei umgerechnet 27 Milliarden Euro, was etwas mehr als einem Drittel des damaligen Bruttoinlandsprodukts (35,4%) entsprach. Bis zum Jahr 2001 wuchs die Staatsschuld auf 66 Prozent des Bruttoinlandsprodukts an (146,3 Mrd. Euro). Danach bewegte sich der Schuldenstand gemessen in Prozent des BIP wieder abwärts auf 64,8 Prozent am Ende des Jahres 2007. Hauptverantwortlich für diesen Abwärtstrend war das wachsende BIP, denn der Schuldenberg in Euro nahm trotzdem jährlich um mehrere Milliarden Euro zu. 2008 kam es durch die Finanzkrise zur Trendwende. Im Jahr 2019 lag der Wert bei ca. 70%. Die Auswirkungen der Corona-Krise haben zu einer massiven Erhöhung der Neu- und damit auch der Gesamtverschuldung geführt. Ende des Jahres 2020 kletterten die Gesamtschulden auf 317 Mrd. Euro – das entspricht etwa 84% des nominellen Bruttoinlandsprodukts 2020 (375,6 Mrd. Euro). Mit Ende des Jahres 2021 rechnet man mit einem rekordverdächtigen Anstieg auf bereits knapp 90%. Einnahmen aus öffentlich-rechtlichen Abgaben Beiträge Gebühren Vermögenseinkommen Steuern Einnahmen aus Vermögen Die Einnahmequellen des Bundes … sind Zwangseinnahmen, denen keine spezifische Gegenleistung des Staates zugunsten des/der Steuerpflichtigen gegenüberstehen. Bsp. • Passgebühren • Gebühren für eine Patentanmeldung Bsp. • Gewinnausschüttung der Österreichischen Bundesforste Bsp. • Beiträge zur Sozialversicherung Bsp. • Einkommensteuer • Umsatzsteuer … werden für die Bereitstellung einer Leistung eingehoben. Ob die Leistung in Anspruch genommen wird, ist nicht relevant. … werden für eine bestimmte Leistung eingehoben, die auch tatsächlich in Anspruch genommen wird. Dem Staat fließen aus zahlreichen Beteiligungen an Unternehmen Gewinne, Zinsen, Dividenden usw. zu. M2 Einnahmequellen des Bundes EURO Linz Innsbruck Wie viel Geld sind 317 Milliarden Euro? In 100-Euro-Scheinen aneinandergereiht ergeben sie eine Strecke von 313 km. In 100-Euro-Scheinen übereinander gestapelt sind diese sie ca. 383-mal höher als das höchste Gebäude der Welt, der Burj Khalifa in Dubai (828m). Würde man für jede Sekunde einen Euro bekommen, würde es 10 052 Jahre dauern, bis man die 317 Mrd. Euro einkassiert hat. M3 Schuldenberg 1 Nennen Sie die wichtigsten Einnahmequellen des Staates (M2). 2 Arbeiten Sie aus M1 heraus, welche vier Posten ausgabenseitig im Bundeshaushalt 2021 am größten sind. 3 Erläutern Sie, was man unter dem Begriff „Finanzausgleich“ versteht und warum er durchgeführt wird. 4 Beantworten Sie mit Hilfe des Links www.staatsschulden.at die folgenden Fragen: a) Wie hoch ist der aktuelle Schuldenstand der Republik Österreich (in Mrd. Euro – laut Staatsschuldenrechner)? b) Wie hoch ist die aktuelle Pro-Kopf-Verschuldung je Staatsbürgerin und Staatsbürger (in Tausend Euro)? 5 Die Argumente für und gegen die Staatsverschuldung sind zahlreich. Recherchieren Sie mit Hilfe des Internets Antworten zu den Fragen: • Warum soll bzw. kann sich ein Staat verschulden? • Warum soll sich ein Staat nicht verschulden? Begründen Sie Ihre Antworten. " " { { { Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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