global 7. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch

78 Fallbeispiel Kompetenzorientierte Lernziele naturräumliche Gegebenheiten als Chance der Regionalentwicklung erkennen Überblick über die naturräumliche Gliederung der Alpen erhalten Die Alpen Das Landschaftsbild der Alpen Die Alpen haben von allen Großlandschaften den größten Flächenanteil Österreichs. Sie sind aufgrund ihrer unterschiedlichen Lage und Oberflächenbeschaffenheit sehr heterogen, weshalb sie in mehrere Bereiche gegliedert werden. Große Längstäler wie das Inn-, Salzach- und Ennstal sowie die Mur-Mürz-Furche und Senkungsräume wie das Klagenfurter Becken prägen das Landschaftsbild der Alpen. Flyschzone: Die Flyschzone liegt am Nordrand der Alpen mit Anteilen an den Bundesländern Vorarlberg, Salzburg, Niederösterreich, Oberösterreich und Wien. Charakteristisch sind sanft bewaldete Bergrücken und Kuppen sowie Böden aus kalkhaltigem Sand- und Tonstein. Die Bodenbeschaffenheit führt immer wieder zu Rutschungen, woher sich auch der Name „Flysch“ (Schweizerdeutsch „flyschen“ bedeutet „fließen“) ableitet. Nördliche Kalkalpen: Die nördlichen Kalkalpen erstrecken sich südlich der Flyschzone über Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Steiermark, Oberösterreich und Niederösterreich. Sie bestehen überwiegend aus Dolomit, Kalkstein und Mergel. Der westliche Teil hat Gebirgskettencharakter mit steilen Wänden und tiefen Karen (Gletschermulden), wohingegen der Osten von öden Hochflächen und Verkarstung geprägt ist. Schieferzone (Grauwackenzone): Die Schieferzone liegt zwischen nördlichen Kalkalpen und Zentralalpen und erstreckt sich über den Brenner, Kitzbühel (Tirol), Salzburg und den Semmering (Steiermark). Sie besteht aus weichem und leicht verwitterbarem Schiefergestein und ist reich an Bodenschätzen. Typisch sind Grasberge sowie waldarme Wiesen und Almen. Zentralalpen: Als größter Teil der Alpen umfassen die Zentralalpen Teile der Bundesländer Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten, Niederösterreich, Steiermark und Burgenland. Gneise und Schiefer sind die häufigsten Gesteine dieser Großlandschaft, welche die höchsten Berge Österreichs, die teilweise vergletschert sind und schroffe Gebirgshänge aufweisen, beheimatet. Südliche Kalkalpen: Die südlichen Kalkalpen liegen an den Grenzen zu Slowenien und Italien in Kärnten und Osttirol. Kalk und Dolomit sind charakteristisch für diese Zone der Alpen. Sanfter Tourismus als Chance für regionale Entwicklung? Sanfter Tourismus ist eine nachhaltige Form des Reisens, die ein möglichst ursprüngliches und intensives Naturerlebnis, bei dem die Umwelt möglichst nicht geschädigt wird, zum Ziel hat. Aufgrund der vielfältigen Landschaften der Wälder, Berge und Wiesen bieten sich die Alpen für diese Art der Nutzung besonders gut an. Um den Schutz ökologisch wertvoller Ökosysteme und die Nutzung als Erholungs-, Forschungs-, und Naturerlebnisgebiet für die Menschen unter einen Hut zu bringen, wurden in Österreich bisher insgesamt sechs Nationalparks errichtet. Nationalparks und Nachhaltigkeit Eine starke Strategie der Österreichischen Nationalparks ist die Einbindung der Nationalparks in den jeweiligen Regionen. Ziel ist eine gute Zusammenarbeit zwischen lokalen Wirtschaftsträgern, Behörden und der ortsansässigen Bevölkerung sowie die Erhaltung der biologischen Vielfalt und des kulturellen Erbes. Diese Kooperation stellt einen großen Nutzen für beide Seiten dar, dient zur gemeinschaftlichen Weiterentwicklung der Region und schafft neue Arbeitsplätze. Ein weiterer wichtiger Punkt der Entwicklungsstrategie ist die Nachhaltigkeit. Hierbei stehen die Partnerschaften zur Förderung und Vermarktung von Spezialitäten aus der Region im Mittelpunkt. Produkte mit der Kennzeichnung „Genussregion“ sind Zeichen der Wertschöpfung von regionalen Erzeugnissen. M1 Bregenzer Wald, Damüls M2 Nationalpark Hohe Tauern, Umbalfälle Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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