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25 Raumbegriff und Strukturierung Europas diskutieren 11 Kulturelle Vielfalt Europas „In Vielfalt geeint“ ist das Motto der Europäischen Kommission auf dem Webportal und gilt inhaltlich natürlich nicht nur für die EU-Mitgliedstaaten, sondern für Gesamteuropa. „Vielfalt“ bedeutet aber auch, dass viele Staaten Minderheiten aufweisen, die zum Teil schon Jahrhunderte dort leben bzw. erst durch Zuwanderung die Mehrheitskultur bereichern. 1 Stellen Sie anhand von M1 die Einstellung der Union zur Sprachenvielfalt in Europa dar. 2 Analysieren Sie den Text M2. Erörtern Sie die Frage, ob es eine „Europäische Kultur“ geben kann. " { 3 Vergleichen Sie die Umfragewerte aus M3 mit den Gründungsprinzipien der Europäischen Union (M4). 4 Geben Sie zwei bis drei Beispiele, wie europäische Kulturen aus dem anglo-amerikanischen Raum und aus anderen Kulturen, z.B. aus Afrika, Asien oder dem Nahen Osten, beeinflusst werden und wie diese Einflüsse empfunden werden. { } Themenbereich 6 Europäische Kultur Zum europäischen Kontinent gehören zahlreiche Länder; jedes davon hat seine eigene Geschichte und Kultur. Viele verschiedene Religionen, ethnische Gruppen und Sprachen prägen Europa. Aufgrund der komplexen Geschichte des Kontinents entwickelte sich die europäische Kultur in den verschiedenen Regionen in komplexer Form, sie schließt Philosophie, Wissenschaft, natürliche Gegebenheiten und eine Vielzahl sozialpolitischer Systeme ein, selbstverständlich gehören Kunst und Musik dazu. Charakteristisch für die europäische Kultur sind ihre Anpassungsfähigkeit und ihre Wandelbarkeit. Die Tendenz der europäischen Kolonisten zur Expansion führte dazu, dass sich ihre Kultur mit ihnen in den Rest der Welt ausbreiten konnte und dass Europa wahrscheinlich einen starken Einfluss auf die Kultur der Welt, die wir heute kennen, ausgeübt hat. Die meisten Menschen tendieren dazu, Europa mit den Ländern der Europäischen Union zu assoziieren. Das schließt Frankreich, Spanien, Italien, Polen, Deutschland und viele andere Länder ein. Die meisten dieser Länder befinden sich in Westeuropa und werden manchmal zusammengefasst, wenn man über die Kultur in Europa spricht. Die unterschiedlichen geschichtlichen Ereignisse haben auch dazu geführt, dass sich auch das kulturelle Erbe deutlich unterscheidet. Ein entscheidender Trend der europäischen Kultur ist, dass sie über tausend Jahre alt ist und ihre Geschichte bis in die Anfänge des Christentums zurückreicht. Die vorherrschende Religion in Europa war über fast tausend Jahre das Christentum, was sich in der Kunst, der Musik und der Architektur Europas während dieser Periode widerspiegelt. Ein großer Bereich der europäischen Philosophie wurde von christlichen Philosophen wie Thomas von Aquin und Erasmus beeinflusst. Je mehr Länder sich der Europäischen Union anschließen, desto mehr religiöse Unterschiede machen sich bemerkbar. In vielen Ländern herrscht der Islam vor, wie beispielsweise in der Türkei, in Bosnien und in Herzegowina, sie tragen stark zur kulturellen Vielfalt in Europa bei. Das macht die Völkerverständigung oft schwierig. Die europäische Kunst hat einen starken Einfluss auf die Kultur des Kontinents, denkt man dabei nur an die Höhlenmalereien in Spanien, an die religiöse Kunst und die Ikonenmalerei in Russland und an die zeitgenössischen Werke in Deutschland oder in Großbritannien. Europa war die Heimat einiger der bedeutendsten Künstler, die jemals gelebt Sprachenvielfalt in Europa Europa ist ein sprachenfreudiger Kontinent. Zu den Werten Europas gehören seit jeher die Vielfalt seiner Kulturen und die Vielzahl seiner Sprachen. Die Sprachen dienen nicht nur als Kommunikationsmittel. In Schrift gekleidet bezeugen sie das kulturelle Erbe der Menschheit. Die Vielfalt der europäischen Kulturen spiegelt sich in den Sprachen wider. Diese geben Auskunft darüber, was die jeweilige Sprachgemeinschaft gesellschaftlich, politisch und kulturell bewegt. (…) Im Prozess der europäischen Integration ist die Sprachenvielfalt Europas stets hoch gehalten worden. Bis in den Vertrag von Lissabon hinein sind die Mitgliedstaaten dem Versprechen treu geblieben, dass die Europäischen Gemeinschaften und nunmehr die Europäische Union den Reichtum ihrer kulturellen und sprachlichen Vielfalt zu wahren hat. Die Europäische Union soll kein Schmelztiegel sein. Mehr und mehr setzt sich die Einsicht durch, dass kulturelle Vielfalt die Entwicklung der Menschheit fördert. Die europäische Integration sollte ein beispielhaftes Projekt sein, mit dem unter Beweis gestellt wird, dass sich wirtschaftspolitische Einheit und kulturelle Vielfalt klug harmonisieren lassen. (http://www.bpb.de/internationales/europa/europa-kontrovers/38163/standpunkt-jutta-limbach, Jutta Limbach, 13. 9. 2010, abgerufen am 20. 3. 2017) M1 Sprache als vielfältiges kulturelles Erbe Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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