Zeitbilder 2, Schulbuch

Anwendungsbereich 4: Vergangene und gegenwärtige Herrschafts- und Staatsformen 113 Felicitas und Michl im 14. Jh. Michl: „Feli, die Mutter sagt, du sollst nicht vergessen, die Hühner und Hasen ins Haus zu holen, es wird bald dunkel. Nicht dass der Fuchs wieder durch den Zaun kommt.“ Felicitas: „Kannst das nicht ausnahmsweise heute du machen, Michl? Ich möchte noch bei der alten Burgi nachschauen, ob es ihr wohl besser geht.“ Michl: … und bei der Gelegenheit noch zur Linde am Kirchplatz gehen und schauen, ob der Häusler* Hias grad vor dem Kirchenwirt sitzt. Lass den, der hat nur eine kleine Keusche* und viel zu wenig Land, um davon leben zu können. Der kann bloß als Tagelöhner arbeiten, aber niemals eine Bauerntochter heiraten.“ Michaela und Felix im 21. Jh. Michaela: „Sitz nicht dauernd vor deinem Laptop, sondern hilf dem Vater, den Weidezaun zu reparieren. Wenn du mal den Hof übernehmen willst, solltest du dich an richtige Arbeit gewöhnen.“ Felix: „Du, ich muss noch ein bisschen was für die Schule tun, wir haben bald Matura. Ich kriege Ärger, wenn ich schon wieder keine Aufgaben abgebe.“ Michaela: „Klar ist eine gute Ausbildung wichtig, wenn du den Hof gescheit führen willst, sobald der Vater in Pension ist. Ich bin froh, dass ich mir einen anderen Beruf aussuchen konnte. Na gut, ich sperre die Hühner in den Hühnerstall. Was wirst du nur tun, wenn ich mal nicht mehr am Hof bin?“ Felix: „Was glaubst du, warum ich zu jedem Landjugendfest gehe? Und einer wie ich, der die Matura hat, gut ausschaut und gut tanzt, wird sich schon eines Tages eine gescheite Frau finden.“ Michaela: „Felix, das sind ja Ansichten wie im Mittelalter!“ M10 Eine Geschichte aus Österreich (Barbara Kronberger-Schmid) 1 Beschreibe die drei mittelalterlichen Dorfformen (M6). Finde mithilfe einer digitalen Karte heraus, welche Dorfformen in deiner Umgebung vertreten sind. (HFK II) 2 Erkläre anhand der drei Dorfformen (M6), warum „Kirchenwirt“ ein so häufiger Name für Gasthäuser ist und was dieser Name über die Lage der Gasthöfe aussagt. Finde heraus, was ein „Anger“ ist. (HOK II) 3 Beschreibe den Bildausschnitt M7. Ordne ihn einem Platz im Dorf zu. Vergleiche die Kleidung der abgebildeten Menschen mit den Bestimmungen der ca. 400 Jahre älteren Landordnung Herzog Leopolds VI. (M9). Stelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede fest. (HMK II) 4 Stelle aus den Bestimmungen der Landordnung Herzog Leopolds VI. (M9) eine Liste aus Anordnungen für die bäuerliche Bevölkerung zusammen. „Hiermit ordne ich an: …“. Finde heraus, was „Wildbret“ ist. (HOK III) 5 Male den Holzschnitt (M8) so an, dass die Kleidung der Personen der Landordnung Herzog Leopolds VI. entspricht. (HOK II) 6 Beschreibe die abgebildete Szene in der Küche eines Bauernhauses (M11). Arbeite heraus, welche Aufgabe das sitzende Mädchen übernimmt. Vergleiche das mit den heutigen Aufgaben älterer Geschwister. (HOK II) 7 Erkläre, woran du erkennen kannst, dass in M11 nicht das wirkliche Leben im Mittelalter dargestellt wird. (Tipp: Schau dir die Kinder genau an.) (HFK II) 8 Beschreibe den hier abgebildeten mittelalterlichen Hühnerstall (M12). Begründe, warum er auf diese Weise gebaut wurde. (HMK II) 9 Vergleiche die Versorgung der Hühner in M12 mit der, wie sie Michl in M10 beschreibt. Recherchiere, wie Fuchs und Marder heute von Hühnerställen ferngehalten werden. Arbeite mit dem Internet oder frage Menschen, die Hühner halten. (HOK II) 10 Bauern bezeichnet man heute als Landwirte. Entwickle einen Vorschlag, welche Ausbildung eine künftige Landwirtin oder ein Landwirt absolvieren könnte, um bestmöglich auf die Aufgabe vorbereitet zu sein. (Tipp: Überlege, welche Tätigkeitsbereiche anfallen. Auch das Internet zeigt gute Vorschläge.) (PSK III) M11 Großmutter und drei Kinder am Herd (Rudolf Epp, 1834–1910) M12 Ein Bauer vor seinem Hühnerstall (Christine de Pizan, französische Buchmalerei um 1430) ca. 800 n. Chr. ca. 1500 n. Chr. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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