Zeitbilder 2, Schulbuch

Anwendungsbereich 5: Mittelalterliche Lebensformen 89 Tauschwirtschaft – Geldwirtschaft Im Dorf reichte es meist aus, Ware gegen Ware zu tauschen (Tauschwirtschaft). Bis ins 10. Jh. war daher nur wenig Geld im Umlauf. Durch die Ausweitung des Handels zwischen Städten und Städtebünden wurde Geld als Zahlungsmittel immer wichtiger (Geldwirtschaft). Fugger Die Bankiersfamilie Fugger* in Augsburg wurde durch (Fern-)Handel und Geldgeschäfte reich. Kaiser Maximilian von Habsburg war bei den Fuggern hoch verschuldet und musste ihnen Privilegien geben, weil er das Geld nicht zurückzahlen konnte. Die Fugger unterstützten mit einer hohen Summe im 16. Jh. die Wahl des Habsburgers Karl V.* zum deutschen Kaiser. Dafür bekamen sie Rechte an Tiroler Kupfer- und Silberminen und im spanischen Bergbau. So wurden sie zur reichsten Familie Europas. Caterina dé Medici Zur Kaufmannsfamilie der Medici* in Florenz gehörten auch mehrere Päpste. Einer davon vermittelte im 16. Jh. eine Heirat der 14-jährigen Caterina mit dem gleichaltrigen späteren König von Frankreich. Nach dem Tod ihres Mannes regierte sie Frankreich für ihren minderjährigen Sohn. M4 Caterina de’ Medici mit ihren Kindern (Fresko von Volterrano, Villa La Petraia, 17. Jh.) M5 Marco Polo, Schilderung der Stadt Hangzhou Q Der Umfang dieser kreisförmigen Stadt beträgt ungefähr 100 Meilen. Sie hat 12000 Brücken aus Stein, die so hoch sind, dass ein Schiff unter ihnen möglichst leicht durchfahren kann. Die Stadt aber liegt in einer Lagune, so wie Venedig, und wenn sie keine Brücken hätte, gäbe es keine Möglichkeit, auf dem Landweg von einem Stadtviertel ins andere zu kommen. Daher ist es notwendig, dass es dort so viele tausend Brücken gibt. Die Menschen führen in dieser Stadt ein sehr luxuriöses Leben: Die vornehmsten Reichen leben sehr angesehen in Handwerksbetrieben, und weder sie noch ihre Frauen arbeiten mit den Händen, denn sie lassen andere als Diener arbeiten. Denn aufgrund einer alten Stadtverordnung ist es dort üblich, dass jeder in seinem eigenen Haus einen Handwerksbetrieb hat mit dem Handwerk, das schon sein Vater hatte. Aber wenn jemand reich ist, muss er nicht mit seinen eigenen Händen arbeiten. In dieser Stadt sind die Frauen sehr schön und üblicherweise mit viel Luxus aufgewachsen. (Liber de consuetudinibus et conditionibus orientalium regionum 2, 64,2–5., um 1477) 1 Beschreibe M1 nach der Methode auf S.20. Untersuche die Tätigkeit der beiden mithilfe des Schulbuchtextes. Beachte dabei die Menge der dargestellten Münzen. Nenne zwei im Text genannte Alternativen zum Schleppen schwerer Geldsäcke. Analysiere das Gemälde im Hinblick darauf, was es über die Rolle der abgebildeten Frau aussagt. (HMK I, HMK II, HMK III) 2 Recherchiere die Reiseroute des Marco Polo. Gib die Quellen an, die du verwendet hast. Gestalte ein Plakat mit einer Landkarte und den wichtigsten Ereignissen während dieser Reise. (HFK III) 3 Erläutere anhand von M2, welche Folgen der Fernhandel abgesehen von Warenaustausch hatte. (HSK II) 4 Fasse M3 zusammen. Überprüfe die geographischen Angaben anhand einer Landkarte. (HMK III) 5 Beschreibe den Lebensstil der reichen Menschen in Hangzhou (M5). Fasse zusammen, was Marco Polo über chinesische Frauen sagt. (HMK II) 6 Arbeite heraus, welche Gemeinsamkeiten es mit dem Leben in einer mittelalterlichen Stadt in Europa gibt (S.84 f.). Zähle Gemeinsamkeiten mit Marco Polos Heimatstadt auf (M5). (HMK II) 7 Beschreibe die Rolle der Caterina de‘ Medici und ihrer Kinder, wie sie in M4 dargestellt wird. Überprüfe durch eine Internetrecherche, ob diese Darstellung den historischen Tatsachen entspricht. (HOK III) ca. 1250 n. Chr. ca. 1520 n. Chr. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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