Zeitbilder 2, Schulbuch

Anwendungsbereich 5: Mittelalterliche Lebensformen 97 M5 Niederlage der Kreuzfahrer im sechsten Kreuzzug (französische Buchmalerei, David Aubert, 1470) M6 Richard Löwenherz mit Begleitung bei der Überfahrt ins Heilige Land (französische Buchmalerei, Richard de Montbaston, 1337) „Kinderkreuzzug“ Die Kölner Stadtchronik berichtet: Dem Kölner Jugendlichen Nikolaus soll ein Engel erschienen sein, der ihn bat, nach Jerusalem zu gehen. Er versprach, dass sich wie in der Bibel das Meer teilen würde, um die Reise einfacher zu machen. Der Weg nach Genua war anstrengend, etwa die Hälfte der Teilnehmenden starb, und das Wunder der Meeresteilung blieb aus. Der Zug teilte sich: Eine Gruppe versuchte per Schiff Palästina zu erreichen, geriet jedoch in die Hände von Piraten und wurde versklavt. Einige blieben in Italien und arbeiteten dort, einige kehrten beschämt nach Hause zurück. Keiner erreichte Palästina. Neue Kontakte In der arabischen Welt blieb die Erinnerung an die mordenden und plündernden Kreuzritter unvergessen. Man empfand sie als barbarisch. Die Europäer dagegen lernten viel über die hochentwickelte arabische Kultur und den Islam. Erstmals erschien eine lateinische Übersetzung des Koran. Die Ritter lernten nicht nur die arabischen Zahlen und Spinnräder, sondern auch neue Speisen und Gewürze kennen. Die Kreuzfahrer knüpften untereinander neue Kontakte. Richtung Osten entstanden viel genutzte Handelsbeziehungen. Kaufleute und Hafenstädte wie Venedig und Genua profitierten von diesen neuen Verbindungen. M7 Ein Huhn D Ein mittelalterliches Huhn wurde an Bord eines Schiffes verladen, das zum ersten Kreuzzug auslief. Es glaubte, es würde an der Seite der Kreuzfahrer unter den Mauern Jerusalems für die Eroberung des Heiligen Grabes kämpfen. Als es merkte, dass man es nur deshalb an Bord genommen hatte, um seine Eier zu essen, war es sehr gekränkt, und bei der Ankunft in Jerusalem lief es sogleich zu den Ungläubigen über. (nach: Luigi Malerba: Die nachdenklichen Hühner, 1980) 1 Bewerte die Gründe, die der Papst in M1 nennt, dass ein Kreuzzug unternommen werden sollte. (HMK III) 2 Fasse M2 in eigenen Worten und ganzen Sätzen zusammen. Schildere die Auswirkungen des Kreuzzuges auf die Opfer. Begründe, warum die Kreuzfahrer das Land besetzen konnten. (HMK II) 3 Beschreibe das Vorgehen des Bischofs, wie es in M3 dargestellt wird. Beurteile sein Verhalten im Hinblick auf das 5. Gebot: „Du sollst nicht töten.“ (HMK III) 4 Bewerte anhand der Darstellung M4 das Verhalten der christlichen Heere. (HMK III) 5 Beschreibe das Verhalten der Kreuzfahrer in der Kampfszene M5. Erläutere mithilfe des Schulbuchtextes, ob die Menschen das Morden damals gerecht fanden. (HOK II) 6 Die Darstellung des Richard Löwenherz (M6) fügt einen völlig neuen Gesichtspunkt zu den Kreuzzügen hinzu. Ermittle, welcher das ist. Finde im Internet Details dazu heraus. (HFK II) 7 Vergleiche die Vermutung des Huhns (M7), warum es auf den Kreuzzug mitgenommen wurde, mit der Wirklichkeit. Erkläre, ob du seine Enttäuschung und seine Reaktion nachvollziehen kannst. Prüfe, ob das Huhn nicht auch stellvertretend für die Situation mancher Kreuzfahrer stehen könnte. (HOK III) 8 Ermittle anhand der Bilder, der Quellentexte und des Schulbuchtextes weitere Gründe für die Kreuzzüge. Beurteile, ob die Kreuzzüge nur aus religiösen Gründen durchgeführt wurden. Begründe deine Meinung. (HOK III) 1095 n. Chr. 1415 n. Chr. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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