global 7. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch

111 Demographische Entwicklungen und gesellschaftspolitische Implikationen beurteilen Arbeitsheft S. 49 M2 Yusuf erzählt wichtige Ereignisse aus seinem Leben. M3 Syrischer Flüchtling Vorlage für das Lebensliniendiagramm +5 +4 +3 +2 +1 –1 –2 –3 –4 –5 Lebensgefühl Lebensgefühl 0 Ereignis 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 M4 Vorlage für das Lebensdiagramm 12. In der Morgendämmerung rannten wir zum Schlauchboot am Strand von Izmir. Der Schlepper stopfte das kleine Schlauchboot mit 30 Menschen voll. Es war windig, die Wellen waren hoch. Das Boot kenterte vor der Küste! Meine beiden Brüder und ich konnten uns bis zum Strand retten. Nicht alle schafften es! Wir waren auf der griechischen Insel Hios (Chios). In einem Lager warteten wir auf die Weiterreise nach Athen. 13. Von Athen fuhren wir mit dem Bus zur mazedonischen Grenze nach Idomeni, das ist ein griechisches Dorf an der mazedonischen Grenze. Immer wieder spielte ich während der tagelangen Wartezeit mit meinem Bruder Fußball, um ihn abzulenken. Von dort schlugen wir uns mit Bussen, Zügen und zu Fuß durch Mazedonien nach Belgrad, Osijek, Pécs, Györ über die österreichische Grenze nach Nickelsdorf durch. Von dort wurden wir nach Wien ins Notquartier beim Stadion gebracht. 14. Seit Juni 2016 lebe ich mit 14 anderen unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in einer betreuten Wohngemeinschaft des Roten Kreuz in Wien. Wir haben rund um die Uhr tolle Betreuer. Zurzeit besuche ich ein Jugend-College der Stadt Wien und lerne Deutsch. Ich lerne jeden Tag viele Stunden. 15. Im kommenden Schuljahr will ich die Oberstufe des Gymnasiums beginnen, denn das konnte ich in Syrien leider nicht mehr. Dann will ich ein technisches Studium starten. Mit meinem Handy habe ich oft Kontakt mit meinen Eltern. Aber die Lage in Aleppo ist kritisch. 16. Neu sind in Österreich für mich der kalte Winter, die kurzen Öffnungszeiten der Geschäfte am Abend und die guten Verkehrsmittel. Meine positiven Gedanken sind: Hier bin ich in Sicherheit. In Österreich habe ich eine Chance und eine Zukunft. Die Österreicher und Österreicherinnen, die ich kenne, sind freundlich. Doch manchmal bin ich auch nachdenklich: In Syrien ist es gefährlich für meine Eltern, für meine Schwester und den anderen Bruder. Ich habe hier leider noch zu wenig Kontakt zu österreichischen Menschen. (Fridrich 2017, S. 38 f.; gekürzt) 1 Erläutern Sie die Aussage „viele Interessen, Parteien und Großmächte machen die Situation in Syrien unübersichtlich“ (M1). 2 In diesem Originalbeitrag (M1) wird die Lage bis Februar 2017 beschrieben. Recherchieren Sie in zuverlässigen Quellen die aktuelle Situation in Syrien und arbeiten Sie dabei kontroverse Darstellungen heraus. 3 Lesen Sie zuerst alle einzelnen Ereignisse aus dem Leben von Yusuf aus Syrien durch (M2) und schlagen Sie die Ortsangaben im Atlas nach. Schätzen Sie das Lebensgefühl Yusufs in seiner ersten „Lebensstation“ ein. Wenn es extrem gut ist, wird in das leere Lebensliniendiagramm bei +5 ein Punkt oder ein x eingetragen (M4). Wenn es extrem schlecht ist, wird die Markierung bei –5 eingezeichnet. Dazwischen können Sie alle Abstufungen verwenden. 0 ist neutral. Gehen Sie nun mit den folgenden Lebensstationen gleich vor. Verbinden Sie alle Markierungen zu einer Kurve und geben Sie dem Diagramm einen Titel. 4 Vergleichen Sie die von Ihnen gezeichnete Lebenslinie mit jener Ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler. Erläutern Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Einschätzungen. 5 Bewerten Sie diesen auf einen Menschen zentrierten Zugang mit herkömmlichen Medienberichten über Flüchtlinge bezüglich Chancen und Grenzen. " { { { } Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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