Foto: pexels.com / Julia M Cameron
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Neugier trifft Sicherheit: Lehrerin Julia Priller erklärt, wie Kinder im Netz richtig suchen und Antworten clever nutzen.
Die Recherche im Internet kann für Kinder von großem Nutzen sein, doch richtiges Suchen und die Ergebnisse anschließend passend zu bewerten will gelernt sein. Mit unserem Leitfaden für kindgerechte Suchstrategien wird es zum Kinderspiel!
Julia Priller arbeitet an einer Grundschule in Regensburg (Deutschland) und ist Klassenleitung sowie Betreuungslehrkraft. Zu ihren Steckenpferden zählen u. a. die Bereiche Zuhören im Deutsch- als auch im Englischunterricht.
Auf einige der vielen Fragen, die uns die Kinder tagtäglich stellen, haben wir oftmals keine zufriedenstellenden Antworten. Wie hoch ist der höchste Baum der Erde? Welcher Planet ist der größte? Warum verlieren nicht alle Bäume ihre Blätter im Herbst?
Oft bedienen wir uns dann der Aussage, dass wir das schnell nachschauen und dann erklären. Und da ist uns das Internet im Normalfall näher als ein Lexikon oder Fachbuch. Ganz natürlich wollen die Kinder dann auch selbst ab einem gewissen Alter diese Quelle für sich nutzen, um ihr Wissen zu erweitern.
Die Ziele der Internetrecherche bei Kindern sind mannigfaltig. Zum einen wollen sie aufgrund der Neugierde, die jedes Kind ganz automatisch mit sich bringt, ihr Wissen erweitern und Antworten auf eigene Fragestellungen zur Welt finden. Auch die Schule verlangt schon früh, für erste Referate zu recherchieren, oftmals zu Tieren oder Hobbys. Und darüber hinaus gibt es die Fragen, die man sich nicht den Eltern oder der Lehrkraft zu stellen traut, da es einem unangenehm ist und da erhoffen sich viele Kinder Aufschluss durch das Internet.
Doch die Fülle an Ergebnissen, die uns die großen Suchmaschinen bieten, würden Kinder überfordern und auch vor kritischen Inhalten sind sie dort nicht sicher. Kindersuchmaschinen sind daher die Alternative der Wahl. Auch dort will der richtige Umgang erst einmal gelernt werden. Dass Schlagwörter besser geeignet sind als ausformulierte Fragen, manche Ergebnisse voneinander abweichen und Rechtschreibung gerade dort sehr wichtig ist, sind nur einige der Informationen, die Kinder vorab wissen sollten.
Ab dem Alter von circa zwölf Jahren können die Kinder dann langsam auch an die großen Suchmaschinen herangeführt werden. Als Eltern oder Lehrkraft sollte man aber darauf achten, die Voreinstellungen zu modifizieren, um kritische Inhalte auszublenden. Es gibt bereits gute Filter, die man bei den Browsereinstellungen finden kann. Trotzdem ist man nie ganz davor gefeit, dass dennoch bedenkliche Ergebnisse, die nicht für Kinder gedacht sind, auftauchen.
Deshalb heißt es dann, ganz besonders ein Auge auf die Tätigkeit der Kinder im Internet zu haben oder strenge Regeln aufzustellen, z. B. dass Käufe nur in Anwesenheit und mit Absprache der Eltern getätigt werden dürfen oder es sofort den Eltern mitgeteilt wird, sobald jemand aus dem Internet versucht, persönlichen Kontakt aufzunehmen.
Viel Freude mit dem Leitfaden und der Umsetzung mit euren Schüler*innen und Kindern!